Plötzlich steht ein Fuchs vor einem, noch schnell ein sichernder Blick von Meister Reineke, und dann gibt er Fersengeld und verschwindet ins Unterholz. So oder ähnlich verlaufen die meisten oft zufälligen Begegnungen mit dem Rotfuchs. Man kann es ihm auch nicht recht verübeln, dass er sich in Gegenwart des Menschen nicht sonderlich wohl fühlt und lieber das Weite sucht - zu lange und unbarmherzig wurden und werden die Füchse hierzulande verfolgt. Eine schlechte Ausgangsposition für den Naturfotografen erst mal. In Städten oder im benachbarten Ausland, wo gar nicht gejagt werden darf bzw. weitaus striktere Jagdregulierungen gelten, gibt es Füchse, die an die Präsenz von (für sie harmlosen) Menschen gewöhnt sind und sich dementsprechend weniger scheu verhalten.
Da kann man den Tieren dann schon mal näher kommen und sich auch fotografisch ausgiebiger mit ihnen beschäftigen. Was für herrliche Geschöpfe das sind! Der lange und dichte Winterpelz, der je nach Lichtbedingungen in den unterschiedlichsten Rottönen leuchtet - das Spiel der Ohren, die sich ständig wie kleine Radarantennen den Geräuschquellen der Umgebung zuwenden - die tollen Augen mit den senkrechten Pupillen, mal schlitzförmig im grellen Sonnenlicht, mal weit und groß für die Streifzüge in der Dämmerung. So viele Details und schöne Momente. Da fehlt einem dann irgendwie das Verständnis, dass es Menschen gibt, die danach trachten einem solchen Tier unter fadenscheinigen Vorwänden das Lebenslicht auszublasen!