Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Genau 15 Jahre ist es her, dass wir das letzte Mal auf der Vogelinsel in der nördlichen Agäis waren. Zwischenzeitlich hat die Welt einige Krisen erlebt, die Griechenland und insbesondere Lesbos zum Teil besonders hart getroffen haben. Da war es beruhigend festzustellen, dass sich auf Lesbos, zumindest aus dem oberflächlichen Blickwinkel eines Besuchers, nicht viel verändert hat im Vergleich zu früher. Das gilt vor allem für die Natur mit einem Arten- und Individuenreichtum, der in Deutschland nicht mehr zu finden ist. Bei uns ist beispielsweise die Haubenlerche mittlerweile eine vom Aussterben bedrohte Art, auf Lesbos ist sie wahrscheinlich der häufigste Vogel überhaupt. Außerdem findet man noch allerorts Insekten. An einer Stelle an der Küste mit ein paar Quadratmetern Strandflieder wimmelte es von Schmetterlingen - ganz früh am nächsten Morgen hatten wir das Glück dort zwei noch ruhende Exemplare des Schwalbenschwanzes zu finden und ausgiebig fotografieren zu können. Überhaupt hatten wir immer wieder viele besondere Naturerlebnisse, die wir auch oft fotografisch festhalten konnten. Da wären beispielsweise zu nennen: Jungfüchse vor ihrem Bau, eine in schönster Positur singende Türkenammer, ein kooperativer Steinkauz und ein Schwarzstorch, der sich bis auf wenige Meter dem Auto näherte. Für uns ist Lesbos einfach ein Fleckchen Erde, den wir ins Herz geschlossen haben und bestimmt auch noch mal wieder besuchen werden.